Was machen die Finanzminister aus Österreich, Deutschland, dem Fürstentum Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg, wenn sie sich am 14. Februar 2010 zu einer Arbeitssitzung treffen? Sie konferieren fleissig, genehmigen sich anschliessend ein schönes Konzert und runden den Tag mit einem feinen Essen ab.
Was macht der Grosshändler Siegmund Haffner aus Salzburg, wenn seine Schwester Marie Elisabeth einen Geschäftsfreund aus Lana im Südtirol ehelichen will? Er bestellt für den 21. Juli 1776, den Vorabend des grossen Festes bei seinem Jahrgänger Wolfgang Amadeus Mozart eine festliche Serenade, zu der natürlich die ganze Hautevolee Salzburgs eingeladen ist, so auch der Familienfreund und Nachbar der Mozarts in der Getreidegasse, Johann Baptist Joseph Joachim Ferdinand von Schiedenhofen auf Stumm und Triebenbach. Dieser schreibt in sein Tagebuch: „Nach dem essen gienge ich zur Braut Musick, die der junge Hr. Hafner seiner Schwester Liserl machen ließe. Sie war von Mozart, und wurde im Garten Haus bey Loreto gemacht.“
Was machen Sie, wenn Sie sich am 5. Juni 2010 einen lauen Sommerabend mit wunderbarer Serenadenmusik aus der Feder Mozarts und einem gigantischen viergängigen Buffet à discretion verschönern wollen? Sie nehmen unsere Einladung sofort an und besorgen sich schnellstmöglich ein Ticket, denn die Plätze sind beschränkt.
Woraus besteht denn unsere Einladung eigentlich? Wir eröffnen die Haffner-Serenade von Mozart pünktlich um 17.00 Uhr mit einem feschen Marsch, an den sich ein festliches Allegro anschliesst, das mit einer musikalischen Überraschung schliesst. Anschliessend begeben wir uns zum ersten Mal gemeinsam ans Buffet, das inzwischen im Freien für uns vorbereitet wurde.
Das Zeichen zum zweiten Teil geben wir Ihnen nicht mit einem schnöden Klingelzeichen, sondern unsere orchestereigene Harmoniemusik, die aus elf Blasinstrumenten gebildet wird, lädt sie stilgerecht mit einer Bearbeitung aus „Der Barbier von Sevilla“ von Gioachino Rossini ein, wieder Platz zu nehmen. Die nächsten drei Sätze aus der Haffner-Serenade bilden ein eigentliches Violinkonzert, dargeboten von unserm Konzertmeister Gabriel Maurer. Nach einem Andante voller verhaltener Leidenschaft hören Sie ein Menuett, das Sie nie mehr vergessen werden. Es fängt nämlich an wie das bekannte Volkslied „Im Märzen der Bauer“, ist aber in seufzendem Moll komponiert. Ein quirliges Rondo beschliesst diesen Teil.
Es folgt der zweite gemeinsame Gang ins Freie. Weg von den lukullischen Genüssen werden Sie anschliessend mit dem Finaletto aus dem „Barbier“ von Rossini gelockt.
Im dritten Teil unserer Serenade wird ein marschmässiges Andante von zwei Menuetten, dem Standardtanz der damaligen Zeit, eingerahmt. Da wir die Abwechslung lieben, dauert auch dieser Teil wie alle andern gerade mal zwanzig Minuten.
Gleich darauf können Sie Augen und Gaumen am dritten Teil unseres Buffets laben. Hoffentlich haben Sie sich in weiser Voraussicht die ersten beiden Male zurückgehalten… Und dann kommt Sie, die Arie, die wir alle so gut kennen dank des sich ständig wiederholenden Textes „Figaro, Figaro, Figaro“, dargeboten wieder festivalmässig von unserer Harmoniemusik.
Im letzten musikalischen Teil servieren wir Ihnen ein tänzerisches Finale in nicht enden wollender Festlaune. Der abschliessende Marsch leitet dann zum Dessert mit open end und Sternenhimmel über. Ich bin überzeugt, dass Sie nachher noch lange von diesem einmaligen Abend schwärmen werden.